Die Republik Moldau befindet sich im Kontext einer geopolitischen Zeitenwende, ausgelöst durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, weiterhin auf einem pro-europäischen Reformkurs. Die Regierung sucht eine stärkere Anbindung Moldaus an die Europäische Union und hat im März 2022 einen Beitrittsantrag gestellt. Die Verleihung des EU-Kandidatenstatus ging jedoch mit einer Reihe an Reformbedingungen einher. Eine stärkere Einbindung der Zivilgesellschaft in die politischen Entscheidungsprozesse ist eine der insgesamt neun Bedingungen. Es bedarf daher der zivilgesellschaftlichen Mobilisierung und Stärkung des Dialogs mit Regierung und Parlament, um die benötigten Reformen umzusetzen und diese an die breite Bevölkerung zu kommunizieren.
Obwohl eine Mehrheit der Bevölkerung in der Republik Moldau die EU-Mitgliedschaft befürwortet (s. "Citizens’ perception about Moldova’s European integration process", IPRE 2023), bleibt das Land nach Sprachen und Bevölkerungsgruppen getrennt und ist daher besonders anfällig für Desinformationskampagnen. Es ist daher wichtig, das Verständnis für den Europäischen Integrationsprozess zu fördern und auch in EU-kritischen Bevölkerungsteilen Zustimmung zu gewinnen. Besonders die junge Generation sollte für die Vision eines "Europäischen Moldau 2030" begeistert werden.
Das Projekt NEXT4EU hat das Ziel, den demokratischen Transformationsprozess in Moldau weiter zu unterstützen. Dazu werden Maßnahmen ergriffen, um junge lokale zivilgesellschaftliche Changemaker zu stärken und Reformmaßnahmen zu begleiten. Videos und Fernsehdebatten sollen zur Aufklärung beitragen und Desinformationskampagnen in Bezug auf die EU und ihre Werte entkräften. Zudem steht der Austausch zwischen der Zivilgesellschaft im Fokus, um Fragen zur EU-Kommunikation und der Entgegnung von Desinformation zu diskutieren. Das Projekt zielt darauf ab, voneinander zu lernen und Zukunftsperspektiven zu schaffen.