Im August 2020 haben in Belarus die umfassendsten Proteste seit dessen Unabhängigkeit stattgefunden. Die Fälschungen der Präsidentschaftswahlen und die brutalen Repressionen gegen die Demonstrant:innen führten zu einer Vielzahl von zivilgesellschaftlichen Iniatiativen. Doch den Behörden gelang es, die Demokratisierungsbewegung mit repressiven Maßnahmen zu unterdrücken. Zahlreiche Aktivist:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft waren seither gezwungen, das Land zu verlassen. Viele von ihnen siedelten sich in den letzten zwei Jahren in Deutschland und der Ukraine an.
Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und der dadurch ausgelösten Migrationsbewegung wird die Unterstützung der sich ursprünglich bzw. noch in der Ukraine befindenden belarusischen Minderheit umso wichtiger. Im Ausland lebende Belarus:innen sind aktuell großen Schwierigkeiten und Bedrohungen ausgesetzt: Sie werden als Vertreter:innen des Ko-Aggressors Präsident Lukashenka und seines Regimes angefeindet und leiden unter den Kollateralschäden der Sanktionen, die von den westlichen Ländern gegen Belarus verhängt wurden.
ConnectBY hat das übergeordnete Ziel, die Zusammenarbeit zwischen belarusischen Diaspora-Aktivist:innen und -Wissenschaftler:innen in Deutschland und der Ukraine auszubauen, um die Fortsetzung ihrer Arbeit und der demokratischen belarusischen Bewegung zu unterstützen. Das Projekt soll auch zur Entstehung neuer Netzwerke zwischen den verschiedenen Diaspora-Gemeinschaften beitragen.
Es baut auf den Forschungsergebnissen von Dr. Olga Matveieva und Dr. Vasil Navumau aus dem Eurasia Lab & Fellowship Program auf.
Projektaktivitäten
- Bestandsaufnahme der belarusischen Diaspora-Gemeinschaften in Deutschland und der Ukraine.
- Networking Veranstaltungen zielen darauf ab, Diasporagemeinschaften miteinander zu vernetzen.
- Workshops sollen gemeinsame Projektideen und Publikationen unterstützen.
- Im Rahmen einer Abschlusskonferenz werden die Projektergebnisse sowie eine Projektpublikation präsentiert.