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Abschlussveranstaltung: Aktuelle Herausforderungen der belarusischen Diaspora
15.12.2022

Jana Shnipelson / Unsplash
Jana Shnipelson / Unsplash

Im Rahmen einer digitalen Veranstaltung Anfang Dezember hat das ConnectBY Team die wissenschaftlichen Studie zur belarusischen Diaspora in Deutschland und der Ukraine vorgestellt, und sie mit Vertreter:innen der belarusischen Diaspora, der Wissenschaft und der Politik diskutiert.

Die öffentliche Abschlussveranstaltung des ConnectBY Projekts fand am 7. Dezember via Zoom statt. Im ersten Teil stellten Dr. Olga Matveieva und Dr. Vasil Navumau die Ergebnisse der Projektinternen Studie vor, in der sie die Herausforderungen und Möglichkeiten von belarusischen Aktivist:innen in der Diaspora untersuchten. Die Ergebnisse zeigen, dass große Teile der seit 2020 aus Belarus und teilweise 2022 aus der Ukraine emigrierten Belarus:innen ihre meiste Zeit und Energie in das Ankommen in einem neuen Land investieren müssen. Administrative und sprachliche Herausforderungen sind nur ein Teil. Auf aktivistischer Seite wurden zahlreiche in Belarus registrierten NGOs und Medienanstalten in den letzten zwei Jahren vom Regime liquidiert und müssen sich in der Diaspora neu organisieren. Weiterhin erschwert die Co-Aggressorschaft von Aleksandr Lukashenka im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine die Situation für Belarus:innen in der Ukraine auf gesellschaftlicher Ebene.

Mit Dr. Olga Shparaga, Florian Carmona und Anton Niedzielka diskutierten wir im Anschluss Aspekte von Gemeinschafts- und Vertrauensbildung innerhalb der Diaspora Gemeinschaften speziell während der Covid-19 Pandemie sowie geschlechtsspezifische Herausforderungen.

Außerdem sei es wichtig, das autokratische belarusische Regime und dessen Anhänger:innen von den belarusischen Bürger:innen im In- und Ausland differenziert zu betrachten, die unter dem Regime leidern. Es sei notwendig, weitere Sanktionen gegen den belarusischen Staat zu verhängen und Belarus:innen in der EU reale Aufenthalts- und Integrationsmöglichkeiten zu ermöglichen.

Eine weitere elementare Schwierigkeit sei der Zugang zu unabhängigen Informationen aus Belarus. Durch die stark eingeschränkte Presse können die meisten oppositionellen und kritischen Nachrichten derzeit nur über Chatgruppen weitergegeben werden. Unabhängige russische Medien können diese Lücke nur zum Teil schließen.

Die Studienergebnisse sowie Berichte von neun Personen aus der belarusischen Diaspora veröffentlicht das IEP im neuen Jahr in Form einer Projektpublikation. Die Publikation wird ab Ende Januar auf Englisch und Belarusisch auf der IEP-Webseite verfügbar sein.

Team & Autor:innen

Über das ConnectBY – Belarusische Zivilgesellschaft in der Diaspora Projekt: Nach Massendemonstrationen in Belarus 2020 mussten zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteur:innen das Land verlassen. Viele von ihnen haben sich in Deutschland und der Ukraine angesiedelt. ConnectBY unterstützt ihre Vernetzung sowie ihre Arbeit für ein demokratisches Belarus.

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