Die Erwartungen an eine Neuausrichtung der deutschen Außenpolitik nach der „Zeitenwende“ sind hoch in der Ukraine. Das 10. Deutschland-Frühstücksgespräch bot Expert:innen aus beiden Ländern die Gelegenheit, sich über unterschiedliche Wahrnehmungen und Erwartungen auszutauschen.
Im Fokus der Diskussion waren unter anderem folgende Fragestellungen: Welche Vision hat Deutschland in Bezug auf einen Sieg der Ukraine und welche Haltung besteht zur Frage möglicher Verhandlungen mit Russland? Wie ist die Rolle und Position Deutschlands gegenüber eines EU- und NATO-Beitritts der Ukraine? Und wie hat sich die deutsche Russlandpolitik nach dem 24. Februar 2022 verändert?
Daneben waren auch die Situation ukrainischer Geflüchteter in Deutschland sowie die Rolle der strategischen Kommunikation für die bilateralen Beziehungen Thema. Mit Blick auf letzteren Punkt wurde deutlich, dass ein großer Bedarf besteht, die Unterstützung für die Ukraine seitens Deutschlands besser und zielgruppengerechter zu kommunizieren.
„Deutschland hat nach dem 24. Februar einen Quantensprung in seiner Politik gegenüber der Ukraine und Russland gemacht, aber wir brauchen auch in den Köpfen bestimmter Politiker, Regierungsbeamter und Bürger Deutschlands noch eine Zeitenwende“, kommentierte ein:e Teilnehmer:in der Veranstaltung.
Das 10. Deutschland-Frühstücksgespräch fand statt unter dem Titel „Zeitenwende: Welchen Platz nimmt die Ukraine in der deutschen Außenpolitik ein?“. Die Referentin war Anka Feldhusen, deutsche Botschafterin in Kyjiw. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alyona Getmanchuk, Direktorin, New Europe Center, Kyjiw.
Die Deutschland-Frühstücksgespräche sind Teil des Projekts „German-Ukrainian Researchers Network“ (GURN 2) und werden vom Auswärtigen Amt gefördert.