Share twitter bluesky instagram facebook LinkedIn youtube tiktok

Wir verwenden Cookies, die für den reibungslosen Betrieb der Website erforderlich sind, um unsere Website zu verbessern. Außerdem sind externe Medien (z.B. Videos) in die Website eingebunden. Wenn Sie auf "Alle akzeptieren" klicken, stimmen Sie der Nutzung von Cookies für die Einbindung externen Medien zu und erklären sich mit der hierbei erfolgenden Verarbeitung von personenbezogenen Daten einverstanden. Sie können diese Einstellungen jederzeit wieder ändern. Falls Sie nicht zustimmen, beschränken wir uns auf die technisch notwendigen Cookies. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Energie-Governance in der Republik Moldau
26.03.2025

Matthew Henry / Unsplash
Matthew Henry / Unsplash

Wie kann Moldau größere Energieunabhängigkeit erreichen? Welche Rolle spielen dabei Maßnahmen zur Energieeffizienz? Dr. Shushanik Minasyan-Ostermann analysiert die Herausforderungen der Energie-Governance in Moldau.

Seit Januar ist der Energiepreis in der Republik Moldau stark angestiegen, das Land befindet sich in einer weiteren von Russland initiierten Energiekrise. Noch bis Ende 2024 bezog Moldau einen Großteil des benötigten Stroms aus einem Gaskraftwerk im nicht anerkannten Gebiet Transnistrien. Nach dem Auslaufen der Gas-Transportverträge durch die Ukraine ist Russland seinen Lieferverpflichtungen nach Transnistrien den Januar über nicht mehr nachgekommen und hat so erhebliche Versorgungsprobleme für die Region und auch das ganze Land verursacht. Auch wenn die Krise mit Hilfe der EU mittlerweile stabilisiert werden konnte, zeigt sie die Gefahr der hohen Abhängigkeit von importiertem Strom aus Transnistrien.

Um diese Abhängigkeit in Zukunft zu verringern und die Energy-Governance des Landes zu verbessern, setzt die moldauische Regierung in einigen neuen Gesetzen verstärkt auf erneuerbare Energien. Ziel ist es, ihren Anteil im Energiemix bis 2030 auf 40% zu erhöhen, künftig weniger Strom aus Transnistrien zu beziehen und gleichzeitig die Stromnetze zu erneuern.

Laut der Autorin Dr. Shushanik Minasyan-Ostermann sei bei den bisherigen Reformen jedoch noch nicht ausreichend auf das Thema Energieeffizienz geachtet worden. Sie identifiziert neben institutionellen Herausforderungen wie fehlender Kapazitäten bei den zuständigen Behörden vor allem infrastrukturelle Probleme.

Ein Großteil der moldauischen Bevölkerung heizt aktuell mit Gas- oder Holzöfen und etwa drei Viertel aller Wohngebäude sind nicht isoliert. Die Modernisierung der Heizungssysteme biete dem Staat großes Potential zur Energieeinsparung, berge aber auch soziale Herausforderungen, da ihre hohen Kosten ärmere Haushalte überproportional belasten. Eine effektive Wärmewende müsse daher neben Maßnahmen zur Energieeffizienz auch soziale Maßnahmen beinhalten. Dr. Minasyan-Ostermann plädiert für eine starke und inklusive moldauische Energie-Governance, die die Rechte, Perspektiven, Bedürfnisse und Ziele aller Beteiligten miteinbezieht.

Die Publikation entstand als Reflektion der Autorin über ihre Eindrücke der CAPACITY4EU-Austauschreise in die Republik Moldau im Dezember 2024.

Team & Autor:innen

Über das CAPACITY4EU: Zivilgesellschaft für EU-Integration Projekt: Die EU hat im Juni 2024 Beitrittsverhandlungen mit der Republik Moldau aufgenommen. Das Projekt CAPACITY4EU stärkt zivilgesellschaftliche Akteur:innen in Moldau für ihre Teilnahme an den Verhandlungen und unterstützt sie bei der weiteren EU-Integration.

ISSN/ISBN:
Bild Copyright: Matthew Henry / Unsplash