Erstmals regiert in Deutschland auf Bundesebene eine sogenannte Ampelkoalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen. Was prägt ihre Europapolitik im Vergleich zu vorangegangenen Regierungen? Eine Schonfrist hatte die Ampel jedenfalls nicht: Gerade kurz im Amt, griff Russland die Ukraine an – eine Zeitenwende für die Sicherheitsordnung und das deutsche Wirtschaftsmodell mit Auswirkungen auf die Europapolitik und weit darüber hinaus. Diese Entwicklungen beleuchtet und analysiert das Grundlagenwerk „Deutsche Europapolitik. Handbuch für Wissenschaft und Praxis“, das im September 2024 im Nomos Verlag erschien.
Das Nachschlagewerk erscheint unter neuem Namen und in neuem Gewand als 3., überarbeitete und aktualisierte Auflage des „Handbuch zur deutschen Europapolitik“. Gegenstand sind mehr als 65 Jahre deutscher Europapolitik in wesentlichen Politikfeldern der Europäischen Union und der Einfluss, den Deutschland auf europäische Integrations- und Entscheidungsprozesse hat. Weitere Neuerungen sind das Kapitel zum Konzept der feministischen Außenpolitik und zur Klimaanpassungspolitik sowie die Ergänzung des Umweltkapitels um Energiepolitik.
Die Neuauflage des Handbuchs umfasst:
- ein Vorwort von Dr. Anna Lührmann, MdB und Staatsministerin für Europa und Klima,
- eine Einleitung der Herausgeber:innen zu den Grundlinien deutscher Europapolitik vor und nach der Zeitenwende,
- Grundlagen und Konzepte deutscher Europapolitik mit erstmals einem Beitrag zum Konzept der feministischen Außenpolitik,
- innenpolitische Bestimmungsfaktoren und Akteure deutscher Europapolitik,
- Deutschlands Rolle in EU-internen Politikbereichen wie Haushalt und Finanzen, redistributive Politiken, Wirtschafts- und Währungsunion, Migration und Asyl, Klimaanpassungspolitik, Energie- und Umweltpolitik sowie Sozialpolitik,
- Deutschlands Rolle in EU-externen Politiken wie Handelsbeziehungen, Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Zeichen der Zeitenwende, EU-Russland-Beziehungen, EU-Erweiterung und Europäische Nachbarschaftspolitik,
- deutsche Europapolitik: Sichtweisen in ausgewählten Partnerstaaten,
- theoretische Annäherungen an die deutsche Europapolitik,
- eine umfassende Chronik der deutschen Europapolitik von 1946 bis heute.
Mit Beiträgen von:
Gabriele Abels, Peter Becker, Timm Beichelt, Simon Bulmer, Isabelle Buscke, Christian Calliess, Lucas Resende Carvalho, Agnieszka Cianciara, Claire Demesmay, Gabriele D‘Ottavio, Christian Dreger, Daniel Göler, Martin Große Hüttmann, Ines Hartwig, Rudolf Hrbek, Mathias Jopp, Annette Jünemann, Henning Klodt, Wilhelm Knelangen, Barbara Lippert, Anna Lührmann, Andreas Maurer, Stormy-Annika Mildner, Gisela Müller-Brandeck-Bocquet, Oskar Niedermayer, Ardahan Özkan Gedikli, Sarah Pagung, Thieß Petersen, Hans-Wolfgang Platzer, Julian Plottka, Daniel Posch, Barbara Saerbeck, Frank Schimmelfennig, Leonie Stamm, Roland Sturm, Julia Teebken, Funda Tekin und Thomas von Winter.
Das Buch richtet sich an Forschende, Studierende, Politiker:innen und Praktiker:innen und all diejenigen, die sich mit Deutschlands Rolle in der Europäischen Union beschäftigen. Es wird vom Auswärtigen Amt gefördert. Die Herausgeber:innen sind am Institut für Europäische Politik angesiedelt, das im Rahmen des CERV-Programms 2021–2027 der EU finanziert wird.
Herausgegeben von Prof. Dr. Mathias Jopp und Prof. Dr. Funda Tekin
Nomos Verlag, 2024, 611 Seiten, gebunden oder als eBook, 69 €.
Erscheinungsdatum: September 2024
Der Verlag Nomos hat das Hochladen der Beiträge von Jopp/Tekin und Müller-Brandeck-Bocquet unter der Voraussetzung genehmigt, dass es sich hierbei um eine Ausnahme handelt und die Beiträge nicht weiterverbreitet werden.