Im Jahr 2003 unterzeichneten Wladimir Putin und der damalige ukrainische Präsident Leonid Kutschma einen Grenzvertrag, der die territoriale Integrität der Ukraine gewährleisten sollte. Damit erkannte der russische Präsident auch die Krim als ukrainisch an. Als Russland elf Jahre später das Völkerrecht verletzte, indem es die Halbinsel annektierte, wurde dies vonseiten der USA und EU verurteilt. Trotzdem reagierte die deutsche Bundesregierung zunächst lediglich mit einigen persönlichen Sanktionen.
Hinzu kommt, dass Russland seit 2014 nicht nur militärisch Krieg gegen die Ukraine führt, sondern auch mittels gezielter Desinformationskampagnen, die in Deutschland auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Die deutsche Berichterstattung erfolgte lange Zeit überwiegend über Büros in Moskau oder Warschau, was zu einem Mangel an belastbaren Informationen und folgerichtigen Bewertungen der Ereignisse in der deutschen Öffentlichkeit führte.
Wie ist die aktuelle Situation auf der Krim und wie geht es weiter? Hat sich die Berichterstattung in den letzten zehn Jahren verändert und gibt es in Deutschland ein ausreichendes Verständnis für die Informationskriegstechniken Russlands? Was muss getan werden, um deutsche und europäische Gesellschaften resilienter gegen Desinformation zu machen? Diese und weitere Fragen diskutieren wir mit unserem Gast:
Denis Trubetskoy ist freier Journalist und Autor, wurde auf der Krim geboren und lebt in Kyjiw. Seit 2014 berichtet er für zahlreiche deutschsprachige Medien wie die Funke Mediengruppe, Zeit ONLINE und NTV über die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine.
Moderatorin: Nataliya Pryhornytska, Politikwissenschaftlerin und Mitbegründerin der Allianz Ukrainischer Organisationen und der Open Platform.
Die Episode #20 des Podcasts UkraineMEMO ist auch verfügbar bei:
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Mit dem Podcast „UkraineMEMO: Interviews, Analysis, Policy Advice“ zeigt das IEP neue Perspektiven auf die Ukraine. Mit Gästen aus Deutschland und der Ukraine diskutieren Ljudmyla Melnyk und Nataliya Pryhornytska neue Entwicklungen und langfristige Trends in der ukrainischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und geben somit einen Einblick in die Geschehnisse vor Ort, die das Land bewegen. Auch das Verhältnis der Ukraine zu Deutschland und der EU wird dabei stets im Blick behalten.
Der Podcast wird im Rahmen des Projekts „UA Transformation Lab“ produziert und vom Auswärtigen Amt gefördert.