InvigoratEU untersucht, wie die europäische Politik gegenüber dem westlichen Balkan und der Ukraine, Georgien und Moldau verändert werden muss, um die Widerstandsfähigkeit Europas zu gewährleisten.
Resilienz wird allgemein definiert als die Fähigkeit von Staaten und Gesellschaften, sich zu reformieren und so internen und externen Krisen zu widerstehen und sich von ihnen zu erholen. Darüber hinaus sind die EU und ihre Nachbarschaft eng miteinander verflochten, was dazu führt, dass sich beide auf unbekannte Risiken vorbereiten müssen, um die Widerstandsfähigkeit Europas als Ganzes zu gewährleisten.
Die aktuellen Debatten über die Erweiterungs- und die Nachbarschaftspolitik bilden eine weitere Grundlage für das Forschungsdesign des Projekts: Als solches beinhaltet es die eher traditionelle Modernisierungslogik, die nach Wegen sucht, um tiefgreifende Reformprozesse in den Kandidatenländern zu Stabilisierungszwecken einzuleiten und sicherzustellen, dass sie in der Lage sind, die Regeln, Standards und Politiken der EU effektiv umzusetzen.
Angesichts der geopolitischen Herausforderungen wird es für die Modernisierungspolitik der EU jedoch immer schwieriger, die gewünschte Wirkung zu erzielen. Daher hat die EU ihren Schwerpunkt auf die Verteidigung der politischen und wirtschaftlichen Autonomie Europas durch den Aufbau sicherheitspolitischer und militärischer Kapazitäten, Sicherheitskooperation und verstärkter Konnektivität verlagert. Diese geopolitische Logik ist in den aktuellen politischen Diskussionen vorherrschend.
Des Weiteren prägen Synergien zwischen beiden Logiken den Diskurs über die Erweiterung: Die geopolitische Logik dient nicht nur dazu, die Erweiterung in einem Kontext von Instabilität, externen Bedrohungen und zunehmenden Risiken zu verorten, sondern verändert auch, wie, mit welchen Strategien und zu welchem Nutzen Modernisierungsstrategien durchgeführt werden (können).
Während des gesamten Projekts wird die Resilienz durch eine Kombination beider Logiken untersucht, einschließlich der folgenden Elemente: Demokratisierung, sozialer Zusammenhalt und institutionelle Stabilität, integrierte und regionale Sicherheit, strategische Autonomie, transgeografische Konnektivität, auch kritische Infrastrukturen sowie Aufbau militärischer Kapazitäten und Zusammenarbeit.
Im analytischen Glossar werden die Schlüsselbegriffe des Projekts näher definiert.