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Workshop: COVID-19 and research guidelines
15.10.2020

Unsplash
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Die Forschung ist durch die Pandemie zwar eingeschränkter, komplizierter und weniger zugänglich, dennoch bietet sie auch die Möglichkeit, Themen und Methoden neu zu entdecken und in einer noch nie da gewesenen Weise in Kontakt mit Forscher:innen weltweit zu treten.

Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur unser alltägliches Leben, sondern auch unsere Arbeit als Forscher:innen stark verändert. Interviews und Konferenzen lassen sich nur noch digital durchführen, Bibliotheken haben geschlossen und der häusliche Arbeitsplatz bietet nicht unbedingt einen idealen Ort, um der Forschungsarbeit aufmerksam nachgehen zu können. Wie kann man sich am besten als Forscher:in den neuen Gegebenheiten anpassen und wie lassen sich die neu entstandenen Hürden überwinden? Diesen Fragen haben sich die Teilnehmer:innen des ersten Workshops im Rahmen des „Eurasia Lab & Fellowship Program“ zum Thema „How the COVID-19 Pandemic Affects my Work as a Researcher in/on Eurasia – and What to do About it“ gewidmet.

Die Veranstaltung ist eine von insgesamt drei Workshops, im Rahmen derer sich das „Eurasia Lab & Fellowship Program“ der Vernetzung von Forscher:innen, die im und zum eurasischen Raum arbeiten, widmet. Vor allem in einer Zeit, in der zunehmend Krisen und politische Konflikte in Osteuropa, im Südkaukasus und in Zentralasien entfachen, ist der Austausch von Ideen, Wissen und Informationen wichtiger als je zuvor.

In zwei kurzen Eingangsstatements gingen Kateryna Zarembo (New Europe Center, Kyiv) und Dr. Serik Beimenbetov (Deutsch-Kasachische Universität, Almaty) auf die Herausforderung, Forschung mit Homeoffice und Elternschaft zu verbinden, und die Schwierigkeiten neuer administrativer Hürden und Beschränkungen ein. Die Beiträge der anderen Forscher:innen bestätigten diese Herausforderungen. Nicht nur der fehlende ruhige Arbeitsplatz sei eine Hürde für produktive Forschungsarbeit, sondern auch die Feldforschung leide unter den Reisebeschränkungen und der Notwendigkeit, Interviews virtuell oder telefonisch zu führen. Der zwischenmenschliche Kontakt zwischen Interviewer:in und Interviewtem/r sei virtuell nur schwer möglich. In diesem Zusammenhang wurden ebenfalls technologische Schwierigkeiten verdeutlicht: In vielen Ländern Zentralasiens sei die Digitalisierung zwar weit genug fortgeschritten, um sich neuen Formaten zu öffnen. Die Internetbandbreite sei jedoch sehr schwach und ermögliche keine längere stabile Netzwerkverbindung.

Des Weiteren verdeutlichte der Austausch der Forscher:innen, dass es prinzipiell sinnvoll sei, für die nahe Zukunft auf weniger aufwendige und zeitintensive Forschungsprojekte umzusteigen. Aufgrund eines fehlenden Impfstoffes gegen das Virus sei eine Normalisierung der Lage noch für einige Zeit nicht absehbar. Flexibilität und eine individuelle Strategie für das persönliche Forschungsprojekt seien unter diesen Umständen essenziell.

Gleichzeitig eröffneten sich während des Workshops jedoch auch neue Perspektiven und Möglichkeiten für Forscher:innen, die während der COVID-19-Pandemie in und zum eurasischen Raum arbeiten. Die Tatsache, dass sich bestimmten Forschungsthemen unter diesen unvorhergesehenen Umständen mit einem anderen Blickwinkel genähert kann, sei eine einzigartige Möglichkeit. Aktuellen Themen Aufmerksamkeit zu schenken, könne sich somit zu einer sinnvollen Strategie entfalten. Darüber hinaus biete die virtuelle Verbundenheit eine schnelle und effektive Möglichkeit, in einer zeit- und geldsparenden Weise, die auch noch das Klima schone, gemeinsam mit Kolleg:innen aus allen Teilen der Welt an virtuellen Konferenzen teilzunehmen. Auch der teils erschwerte Zugang zu Datenbanken sei eine Chance, sich mehr mit den bereits im Internet existierenden Quellen zu beschäftigen und zu lernen, diese effektiver für sich zu nutzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch die Forschung durch die Pandemie eingeschränkter, komplizierter und weniger zugänglich geworden ist. Dennoch bieten die aktuellen Umstände auch die Möglichkeit, Forschungsthemen und ‑methoden neu zu entdecken und in einer noch nie dagewesenen Weise in Kontakt mit Forscher:innen weltweit zu treten. Obwohl die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie in unserer täglichen Arbeit spürbar sind, wurde das Thema bisher zwar angeschnitten, aber war nie der zentrale Aspekt einer virtuellen Veranstaltung. Deshalb hatten die Teilnehmer:innen ein starkes Bedürfnis, ihre Erfahrungen auszutauschen, und empfanden den Workshop als sehr bereichernd. Die vielen wertvollen Tipps und Tricks zum Umgang mit den Schwierigkeiten für Forschungsarbeit während der Pandemie, die auf der Veranstaltung vorgebracht wurden, sind unter diesem Bericht als Guidelines verlinkt.

Über das Eurasia Lab and Fellowship Programm Projekt: Nachwuchswissenschaftler:innen aus Osteuropa und Eurasien werden mit Stipendien gefördert, ihre Forschungsprojekte zu realisieren. Außerdem vernetzen sie sich durch das Eurasia Lab & Fellowship Program mit anderen Forscher:innen und Aktivist:innen, die zu der Region arbeiten.

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