Der Austausch begann mit einem Überblick über die angestrebten Verfassungsänderungen, die vom usbekischen Volk am 30. April 2023 angenommen werden sollen. Menschenrechte, rechtsstaatliche Prozesse sowie das Recht auf eine „saubere Umwelt“ sollen in der neuen Verfassung Usbekistans mehr Berücksichtigung finden. Dies ist Teil von Präsident Mirziyoyev politisches und wirtschaftliches Reformprogramm „Entwicklungsstrategie für ein neues Usbekistan 2022–2026“.
Gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten sind für Usbekistan von zentraler Bedeutung. Des Weiteren wurden die Europäische Union und insbesondere Deutschland als größter Investor in Zentralasien, als besonders wichtige Partner identifiziert. In Bezug auf die Beziehungen mit dem Nachbarstaat Afghanistan wurde betont, dass trotz der aktuellen schwierigen Menschenrechtslage im Land unter der Herrschaft der Taliban der Dialog nicht enden dürfe.
Usbekistans Haltung zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde von der Delegation als neutral beschrieben. Die Achtung der territorialen Unversehrtheit aller Staaten nehme für Usbekistan jedoch einen hohen Stellenwert ein. Russland ist ein wichtiger Handelspartner Usbekistans, es wird jedoch eine Diversifizierung der Handelsbeziehungen angestrebt.
Moderiert wurde das Gespräch von IEP Direktorin Dr. Katrin Böttger.