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Dokumentationen: Die belarusische Diaspora in Deutschland – Alltag in unbekannter Umgebung
21.06.2024

Jana Shnipelson / Unsplash
Jana Shnipelson / Unsplash

Wie blicken belarusische Menschen, die seit 2020 nach Deutschland kamen, auf ihrs neues Leben? In drei Videos, die im Rahmen des VisiBYlity-Projektes entstanden, begleiten wir belarusische Migrant:innen in ihrem Alltag. Welchen Hürden begegnen sie und wie überwinden sie diese?

Zwischen Deutschunterricht, Stipendienprogrammen und Engagement für die belarusische Gemeinschaft – in ihrem Alltag in Deutschland schultern belarusische Menschen zahlreiche Aufgaben. Ihr Aufenthaltsstatus in Deutschland ist jedoch meist alles andere als sicher. In Anbetracht der nach wie vor anhaltenden Repressionen des Lukaschenka-Regimes in Belarus bemühen sich viele von ihnen um einen langfristigen Aufenthaltstitel und freunden sich mit dem Gedanken eines neuen Lebens in ihrer neuen Heimat an, ohne dabei die Lage in Belarus zu verdrängen.

Unter Federführung der Produzent:innen Andrei Karalevich und Maria Savushkina entstanden im VisiBYlity-Projekt drei Kurzdokumentationen, die einen Einblick in das Leben der belarusischen Diaspora in Deutschland geben. Die Videos begleiten drei belarusische Menschen, die nach den Demonstrationen gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen 2020 und den darauffolgenden Repressionen Belarus verlassen haben und nun im deutschen Exil leben.

Episode #1 – Plan B

In der ersten Folge lernen die Zuschauenden Ales Piletski, einen belarusischen Journalisten und Reporter kennen, der wegen seiner Berichterstattung ins Visier der belarusischen Behörden geriet und sich letztlich dazu entschloss, in die Ukraine zu migrieren. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges beantragte er in Deutschland Asyl und organisierte die Ausreise seiner Frau und zwei Kinder aus Belarus.

Episode #2 – Wie im Märchen

Die Protagonistin der zweiten Folge, Maryna Antaniuk-Prouteau, ist eine belarusische Philologin und Wissenschaftlerin, die sich nach ihrer Teilnahme an den Protesten in Minsk 2020 für eine Ausreise nach Deutschland entschied. Dort erhielt sie ein Stipendium der Universität Bremen und konnte so ihre Forschungsarbeit fortsetzen. In Zusammenarbeit mit der Belarusischen Gemeinschaft RAZAM e.V. arbeitet sie an der Eröffnung eines Belarusischen Hauses in Bremen, das ein Begegnungsort für die belarusische Diaspora und den Austausch mit der deutschen Gesellschaft werden soll.

Episode #3 – Eine Stadt zum Leben

Die dritten Folge begleitet den belarusischen Verleger und Dichter Dmitri Strotsev. Nachdem er immer wieder Drohungen der belarusischen Behörden ausgesetzt war und 2020 vom belarusischen Geheimdienst KGB in Minsk entführt wurde, entschloss er sich, das Land zu verlassen und lebt seither in Berlin und Vilnius. Für seine Arbeit als Schriftsteller wurde ihm ein Stipendium zugesprochen, das er jedoch aufgrund von aufenthaltsrechtlichen Vorschriften nicht wahrnehmen kann.

Alle drei Videos hatten ihre Premiere bei der Filmvorführung und Pop-Up Ausstellung „Belarusische Kultur unter Druck“ am 20. Juni. Die Produzent:innen Andrei Karalevich und Maria Savushkina, sowie der Protagonist Ales Piletski, beantworteten im Anschluss an die Filmvorführung Fragen aus dem Publikum.

Team & Autor:innen

Über das VisiBYlity für belarusische demokratische Akteur:innen Projekt: Kapazitätsaufbau, Advocacy und Forschung für mehr Aufmerksamkeit für die belarusische Diaspora in der deutschen und europäischen Öffentlichkeit: Das sind die Kerninhalte von VisiBYlity.

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