Die Demonstrationen in Belarus im Sommer 2020 waren laut: Sprechchöre, Musik und Autohupen prägten die Geräuschkulisse in belarusischen Städten. In den Hinterhöfen von Minsk lebte die Kunst- und Kulturszene des Landes auf und entwickelte nach dem brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte neue Formen der Proteste.
Doch der Einsatz von Blendgranaten, sowjetischer Propagandamusik und militärischem Gerät durch die Sicherheitskräfte veränderte diese Geräuschkulissen. Mit den zunehmenden Repressionen des Staates gegen seine Bürger:innen wurde es still in Belarus.
Warum war Musik für die Proteste in Belarus so wichtig? Wie nutzt das belarusische Regime Musik und Ton für seine Zwecke? Und wie veränderte sich die Geräuschkulisse in Belarus seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der auch von belarusischem Territorium ausgeht?
Über diese Fragen sprechen wir in dieser Folge von “Belarus Insights - Einblicke von außen” mit Pavel Niakhayeu, Fellow des VisiBYlity Projektes. In seinem Forschungsprojekt analysiert er Audiomaterial, das er während der Proteste 2020 gesammelt hat. Ziel ist die Veröffentlichung eines Buches über die Rolle von Geräuschen, aber auch von Stille während und nach den Demonstrationen.
Pavel ist Musiker, audiovisueller Künstler und Soziologe mit einem Forschungsschwerpunkt auf die Beziehung von Musik und Politik, unabhängige Musikszenen und die politischen Klangschaften in Belarus.
Moderation: Laura Worsch – Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IEP
Die Produktion des Podcasts erfolgt in Zusammenarbeit mit PODCAST.EINS. Alle Podcast-Folgen sind auf folgenden Plattformen verfügbar: