Die Wahlen zum Europäischen Parlament stellen einen Höhepunkt des Superwahljahres 2024 dar. Im Vergleich zu den Wahlen vor fünf Jahren finden sie in einem völlig neuen Kontext statt. Pandemie und Krieg haben die auslaufende Legislaturperiode dominiert und haben andere Herausforderungen wie die Klimakrise, höheren Zulauf für Rechtspopulismus und soziale Ungleichheit beeinflusst.
Besonders junge Menschen sind betroffen, da sie oft mit Sorgen in die Zukunft blicken und der nationalen sowie europäischen Politik weniger zutrauen, ihre Anliegen zu lösen. Neben Bildung und Klima sind es insbesondere Themen wie Krieg, Mobilität, Migration und Asyl, die junge Menschen beschäftigen. Im politischen Diskurs, der besonders in den sozialen Netzwerken geführt wird, zeigt sich eine breite Kenntnis verschiedener Themen unter Jugendlichen bei einer gleichzeitigen Polarisierung der Debatte. Demokratische Institutionen sollten der Partizipationswilligkeit junger Menschen nachkommen und ihnen aufzeigen, dass sich Beteiligung lohnt und ihre Positionen gehört und ernst genommen werden. Dies sind die Erfahrungen junger Kandidat:innen verschiedener Parteien im Europawahlkampf.
Diese jungen Kandidat:innen verfolgen das Ziel, sich mutig für die Zukunft zu engagieren und dabei durch vielfältige Kommunikation und Repräsentation der Politikverdrossenheit und festgefahrenen Strukturen entgegenzuwirken. Als Abgeordnete möchten sie unterschiedliche Schwerpunkte setzen: Europa zu einem geopolitisch selbstbewussten und klimaneutralen Kontinent zu machen, das Sterben im Mittelmeer beenden, jungen Menschen mithilfe von Investitionen gerechte Zukunftsaussichten bieten, und den Binnenmarkt innovationsfreundlicher gestalten.
Beim Europagespräch diskutierten Aileen Weibeler (CDU), Alisa Trojansky (SPD), Johannes Dallheimer (FDP), Jan-Denis Wulff (Bündnis 90/Die Grünen) und Yasemin Efiloğlu (Volt).
Das IEP dankt dem Auswärtigen Amt und der Europäischen Kommission für die Unterstützung dieses IEP-Europagesprächs.