Gleich zu Beginn der spanischen Ratspräsidentschaft findet am 17. und 18. Juli 2023 das erste Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten der EU und der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) seit 2015 statt. In den vergangenen Jahren standen die Beziehungen im Hintergrund, nun aber sind die Erwartungen an das Treffen hoch.
Auf der einen Seite existieren feste Verbindungen zwischen den Regionen, die großes Potential haben: EU und CELAC-Staaten pflegen lange intensive Handelsbeziehungen, unterstützen die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und teilen grundsätzliche Werte. Expertise und beidseitige Wissenstransfers im Bereich Umweltschutz und die Unterstützung für den Multilateralismus bilden eine Grundlage, auf der Kooperation mit der EU auch in Konkurrenz mit China attraktiv bleiben kann.
Auf der anderen Seite gibt es Handlungsbedarf: Die bestehenden Asymmetrien zwischen den Regionen, beispielsweise in den staatlichen fiskalen Spielräumen, die Vernachlässigung der Zivilgesellschaft in den Verhandlungen, die teilweise widersprüchliche Politik der EU und die schleppenden Fortschritte im MERCOSUR-Abkommen schaden den Beziehungen. Insgesamt sollten diese ehrlicher und strategischer gestaltet werden – dann könnten EU und CELAC mit gemeinsamen Positionen auch global stärker gemeinsam auftreten.
Bei dem Mittagsgespräch diskutierten die Expert:innen Dr. Anna Barrera Vivero, Senior Programme Manager der EU-LAC Foundation; Heike Freimuth, Vertreterin der EIB-Gruppe in Deutschland, Dr. Susanne Gratius, Professorin für Internationale Beziehungen an der Autonomen Universität Madrid und Sam Pieters, Berater für Handelsfragen an der Vertretung der Europäischen Kommission.
Das IEP organisierte die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank.
Die Veranstaltung fand im Europäischen Haus der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland und im Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts, der Europäischen Kommission und der Otto-Wolff-Stiftung statt.