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BürgerInnen von Taraclia diskutieren inter-ethnische Beziehungen und sozialen Zusammenhalt in Moldau
12.04.2019

Am 12. April 2019 organisierte das Institut für Europäische Politik gemeinsam mit unseren moldauischen Partnern, dem Institute for European Policies and Reforms (IPRE) und dem Institute for Strategic Initiatives (IPIS) einen lokalen Dialogworkshop in Taraclia, der Hauptstadt des gleichnamigen Rayons, welcher mehrheitlich von ethnischen BulgarInnen bewohnt wird.

Am 12. April 2019 organisierte das Institut für Europäische Politik gemeinsam mit unseren moldauischen Partnern, dem Institute for European Policies and Reforms (IPRE) und dem Institute for Strategic Initiatives (IPIS) einen lokalen Dialogworkshop in Taraclia, der Hauptstadt des gleichnamigen Rayons, welcher mehrheitlich von ethnischen BulgarInnen bewohnt wird. An der Veranstaltung nahmen rund 40 TeilnehmerInnen aus der Zivilgesellschaft, von Verbänden ethnischer Minderheiten, MedienvertreterInnen sowie aus lokalen und nationalen Behörden in Moldau teil, die gemeinsam das Thema der interethnischen Beziehungen und des sozialen Zusammenhalts im Land diskutierten.

Die TeilnehmerInnen wurden von den Projektpartnern, der Dekanin der Taraclia State University, in deren Räumlichkeiten die Veranstaltung stattfand, sowie dem Bürgermeister von Taraclia, Serghei Filipov, begrüßt. Vera Petuhov, stellvertretende Direktorin der Agentur für inter-ethnische Beziehungen, stellte die wichtigsten Bemühungen ihrer Institution zur Förderung des inter-ethnischen Dialogs vor und bekundete ihre Unterstützung für das Projekt und diese Art von Veranstaltung zur Unterstützung des sozialen Zusammenhalts im Land.

Die TeilnehmerInnen waren im Anschluss eingeladen, die wichtigsten Herausforderungen im Bereich der inter-ethnischen Beziehungen und des sozialen Zusammenhalts sowie mögliche Lösungen im World Café-Format zu erörtern. Die Diskussion war nach vier Themenbereichen gegliedert: Bildung und Massenmedien, wirtschaftliche Entwicklung, soziale Rechte und das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union. Bezüglich der Medien, welche oft in der Landessprache berichten und für bestimmte ethnische Minderheiten daher nicht oder nur unzureichend zugänglich sind, forderten die TeilnehmerInnen eine verstärkte finanzielle Unterstützung lokaler Medien, die in Minderheitensprachen berichten, sowie die Einführung von Untertiteln bei nationalen Programmen. Im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, die bereits bestehenden Unternehmensinkubatoren in Taraclia der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Zudem wurde vorgeschlagen, die Kapazitäten der lokalen Behörden in den Bereichen Projektakquise und Projektmanagement zu stärken, um die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu fördern. Im Hinblick auf öffentliche Dienstleistungen, problematisierten einige TeilnehmerInnen insbesondere im Gesundheitswesen die starren regionalen Zuständigkeiten welche häufig den geografischen Gegebenheiten zuwiderliefen. Dies erschwere die Inanspruchnahme öffentlicher Dienstleistungen für BürgerInnen bestimmter Regionen, einschließlich Taraclias. Dementsprechend wurde eine verstärkte Zusammenarbeit unter den Regionen in diesen Belangen angemahnt. Um einem polarisierenden öffentlichen Diskurs über den Assoziierungsprozess Moldaus mit der Europäischen Union entgegenzuwirken, wurde die Notwendigkeit einer gezielteren Informationskampagne in der Region diskutiert und die Idee zur Eröffnung eines EU-Informationszentrums in Taraclia vorgebracht.

Die Ideen und Lösungsansätze, die während dieses Workshops und vorhergehender Projektaktivitäten diskutiert wurde, werden in den kommenden Projektveranstaltungen – einem interregionalen Dialog, einer Policy Debate und einer öffentlichen Konferenz – aufgegriffen und weiterentwickelt, um inter-ethnisch koordinierte Empfehlungen zur Verbesserung des sozialen Zusammenhalts in Moldau zu erarbeiten.

Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projekts "Förderung der Zivilgesellschaft und des interethnischen Dialogs in der Republik Moldau im Rahmen des EU-Assoziationsprozesses" (CIVID) organisiert, welches vom Auswärtigen Amt unterstützt wird.

Über das Förderung des zivilgesellschaftlichen und inter-ethnischen Dialogs in der Republik Moldau im Kontext der EU-Assoziierung (CIVID) Projekt: Ziel des CIVID-Projekts ist es, einen Beitrag zur Überwindung der gesellschaftlichen Trennlinien in der Republik Moldau zu leisten, indem es den innergesellschaftlichen Dialog zur Frage der inter-ethnischen Beziehungen und zum Modernisierungsprozess Moldaus im Zuge der EU-Annäherung fördert.

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