In ihrem Papier analysieren Sergiu Gaibu, Programmdirektor beim moldauischen Think-Tank Expert-Grup, und Theocharis Grigoriadis, Juniorprofessor an der Freien Universität Berlin, die Effektivität der EU-Entwicklungshilfen in der Republik Moldau sowie die zentralen Herausforderungen bei deren Bereitstellung.
Nach Ansicht der Autoren lässt sich ein positiver Zusammenhang zwischen den zugesagten Hilfen sowie der Anzahl von Hilfsprojekten einerseits und einem höheren sozioökonomischen Entwicklungsniveau andererseits feststellen. Die Ergebnisse der tatsächlichen Hilfsausgaben zeigen einen ähnlichen, wenn auch weniger belastbaren Trend. Die EU-Entwicklungshilfe scheint mittel- und langfristig wirksam zu sein, insbesondere wenn mitteleuropäische Geber wie Österreich, die Slowakei und Rumänien beteiligt sind. Darüber hinaus ergab die Studie, dass die tatsächlichen Hilfsausgaben in der Republik Moldau viel geringer sind als die eigentlich zugesagten Hilfen. Die Autoren identifizieren insbesondere Governance-Probleme als Ursache für diese unzureichende Mittelausschöpfung in der Republik Moldau. Aus diesem Grund empfehlen die Autoren, dass die EU transnationale Partnerschaften fördern solle, die – unabhängig vom nationalen Haushalt – die Durchführung von Projekten auf lokaler Ebene in Zusammenarbeit mit subnationalen Verwaltungsbehörden und der lokalen Zivilgesellschaft stärken.
Die Studie wurde im Rahmen des Berlin Policy Hubs veröffentlicht. Das Projekt ist Teil der von den Open Society Foundations unterstützten „Europeanization beyond process“-Initiative, die eine Stärkung und Ausweitung des Netzwerkes von WissenschaftlerInnen aus den Ländern der Östlichen Partnerschaft zum Ziel hat.