Vergangene Woche empfingen unsere stellvertretende Direktorin Katrin Böttger und das Berlin Policy Hub Team die ersten Gäste aus der Ukraine, die im Rahmen des Projekts für einen Forschungs- und Vernetzungsaufenthalt nach Berlin reisten. Teil der Delegation unserer Partnerorganisation Centre for Economic Strategy (CES) waren der Direktor, Hlib Vyshlinsky, und der stellvertretende Direktor Dmytro Yablonovskyy. Begleitet wurden sie zudem von Oksana Kuziakiv, Direktorin des Institute for Economic Research and Policy Consulting (IER) in Kiew.
Beide Institute beschäftigen sich vornehmlich mit wirtschaftlichen Themen. Der Fokus ihrer Forschung liegt auf der Entwicklung von Strategien zur Förderung des Wirtschaftswachstums, des Außenhandels, der Finanzmarktpolitik sowie der Wettbewerbspolitik. Ergänzt wird ihre Forschungsarbeit durch Weiter- und Fortbildungen im zivilgesellschaftlichen und unternehmerischen Umfeld. CES und IER sind zudem Mitglieder des Reanimation Package of Reforms (RPR), einem Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen und ExpertInnen in der Ukraine zur Unterstützung der Justizreform, der Korruptionsbekämpfung, der Dezentralisierung, der öffentlichen Verwaltung und der Rechtsdurchsetzung im Kontext des Assoziierungsabkommens zwischen der Europäischen Union und der Ukraine.
Neben einem Austausch zum aktuellen Stand der deutsch-ukrainischen Beziehungen und zur Wahrnehmung der ukrainischen Wirtschaft in Deutschland, galt das besondere Interesse unserer ukrainischen KollegInnen der Entwicklung des deutschen Mittelstandes und seiner Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. Zentrale Fragen waren hierbei: Worauf beruht der Erfolg mittelständischer Unternehmen in Deutschland und inwieweit lassen sich diese Erkenntnisse auch auf die Ukraine anwenden? Diskutiert wurden diese Themen bei Treffen mit VertreterInnen deutscher Think Tanks und Verbänden wie dem Zentrum Liberale Moderne (LibMod), der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), dem Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft, dem Consultingunternehmen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW Econ, der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) sowie dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands (BVMW). Abgerundet wurde das Programm durch einen Workshop zur deutschen Mittelstandspolitik mit Dr. Niclas Rüffer, Mitarbeiter des Instituts für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim.
Das vielseitige Programm hielt neben einem Einblick in die deutsche Think Tank-Szene auch neue Erkenntnisse über die deutsche Wirtschaft bereit und regte zur Evaluierung künftiger Kooperationsmöglichkeiten an. Wir freuen uns darauf, diese zusammen mit unseren Projektpartnern weiter zu konkretisieren!
Der Berlin Policy Hub dient als erste Anlaufstelle für die Vernetzung von Think Tanks aus Moldau, Georgien, der Ukraine und Deutschland. Das Projekt wird im Rahmen der „Europeanization beyond Process“ Initiative von der Open Society Foundations gefördert. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie unter iep-berlin.de/policy-hub.