Der NextGenerationEU Wiederaufbaufonds soll nicht nur die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19 Pandemie abfedern, sondern zugleich die Transformation der europäischen Volkswirtschaften vorantreiben. Nutzt man die Fördermittel sinnvoll, können dieses einen signifikanten Beitrag zur klimaneutralen Zukunft der EU beitragen. „NextGenerationEU ermöglicht viele grüne Investitionen, aber der Bedarf ist noch deutlich höher, um die Klimaziele zu erreichen, insbesondere nach Auslaufen der EU-Fördergelder 2026“, sagte Michaela Holl, Projektleiterin des EU Green Deal bei Agora Energiewende.
Die größte Herausforderung, so Lisa Badum, Bundestagsabgeordnete der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, läge in der Implementierung der vorgelegten nationalen Aufbau- und Resilienzpläne. Alle Mitgliedstaaten müssen bereit sein, die Mittel tatsächlich in die nachhaltige Transformation ihrer Volkswirtschaften zu investieren. Zudem sei nicht klar, inwieweit alle Mitgliedstaaten auch wirklich in der Lage sind, die zur Verfügung stehenden Mittel abzurufen.
Der Anteil grüner Investitionen ist im Wiederaufbaufonds deutlich höher als in COVID-19 Konjunkturpaketen in anderen Teilen der Welt. Der Taxonomie-Vorschlag der Europäischen Kommission sei, so Dr. Carsten Rolle, Abteilungsleiter für Energie- und Klimapolitik beim Bund der Deutschen Industrie (BDI), dennoch kritisch zu sehen: die Kommission werfe damit bestehende Transformationspfade insbesondere mit Blick auf die Nutzung von Wasserstoff durcheinander. Dies wirke investitionshemmend.
Die Sprecher:innen diskutierten im Rahmen des Mittagsgesprächs digital „Investitionen, aber grün: Der europäische Wiederaufbau als Transformationsbeschleuniger“. Das IEP organisierte die Veranstaltung, die von Dr. Katrin Böttger, einer der beiden Direktorinnen des IEP moderiert wurde, in Kooperation mit der Europäischen Investititonsbank (EIB).
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