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Workshop „Denkfabriken in der Ukraine: Fachkompetenz stärken und europäische Zusammenarbeit fördern” in Kiew

Am 15. und 16. September 2016 hat das IEP gemeinsam mit der Ilko Kucheriv Democratic Initia­tives Foundation (DIF) einen Workshop im Rahmen des Projekts „Denkfa­briken in der Ukraine: Fachkom­petenz stärken und europäische Zusam­men­arbeit fördern“ in Kiew durch­ge­führt, das vom Auswär­tigen Amt gefördert wird. 14 Vertre­te­rinnen und Vertreter ukrai­ni­scher Denkfa­briken, sowohl aus der ukrai­ni­schen Haupt­stadt als auch aus den Regionen (Tscher­nihiw, Charkiw, Kirowohrad, Lwiw und Odessa), hatten die Möglichkeit, in mehreren thema­ti­schen Blöcken ihre Kennt­nisse in verschie­denen Bereichen der Think Tank-Arbeit auszu­bauen und zu vertiefen.

Zu Beginn des Workshops wies Dr. Katrin Böttger, Stell­ver­tre­tende Direk­torin des IEP, auf die Wichtigkeit des Wissens- und Exper­ten­aus­tauschs zwischen deutschen und ukrai­ni­schen Think Tanks hin, welcher die Grundlage für eine nachhaltige Zusam­men­arbeit bildet. Iryna Bekeshkina, Direk­torin des DIF, betonte gleich­zeitig, dass ukrai­nische Think Tanks heute vor neuen Aufgaben stehen, wie der Nachfrage nach quali­ta­tiven Analysen von ukrai­ni­schen Politi­ke­rinnen und Politikern, die sich Denkfa­briken gegenüber zunehmend öffnen.

Im weiteren Schritt wurden Ergeb­nisse von Umfragen unter deutschen Exper­tinnen und Experten und Vertre­te­rinnen und Vertretern ukrai­ni­scher Denkfa­briken von Ljudmyla Melnyk (IEP) und Maria Zolkina (DIF) vorge­stellt. Von beson­derem Interesse waren die Ergeb­nisse der Umfragen in den Bereichen Kommu­ni­kation, Aufbau wissen­schaft­licher Analysen und inter­kul­tu­reller Unter­schiede. Es zeigten sich einige Diskre­panzen zwischen den ukrai­ni­schen und deutschen Befragten, beispiels­weise in der Definition von Denkfa­briken oder in der Frage, zu welchen Themen ukrai­nische Think Tanks verstärkt arbeiten sollten: Während ukrai­nische Exper­tinnen und Experten den Schwer­punkt in außen­po­li­ti­schen Analysen sahen, äußerten deutsche Exper­tinnen und Experten den Wunsch nach mehr Infor­ma­tionen zu sozialen Bereichen wie dem Bildungs- und Gesund­heits­wesen oder dem Renten­system in der Ukraine. Die vollstän­digen Ergeb­nisse der Umfragen werden bis Ende November 2016 auf Deutsch und Ukrai­nisch in einer Online-Publi­kation erscheinen.

Im Seminar „Think Tank Publi­ca­tions“ stellte Dr. Katrin Böttger mögliche Formen wissen­schaft­licher Analysen vor und disku­tierte mit den Teilneh­me­rinnen und Teilnehmern anhand verschie­dener Beispiele den spezi­ellen Aufbau und die Anfor­derung von Policy Briefs und Policy Papers. Im Anschluss daran fand das Seminar „Advocacy and Work with EU-Insti­tu­tions“ mit Vorträgen von Dr. Olena Prystayko, Geschäfts­füh­rerin des Ukrainian Think Tanks Liaison Office Brüssel, und Taras Kachka, Stell­ver­tre­tender Geschäfts­führer der Inter­na­tional Renais­sance Foundation, statt. Im Gespräch mit den Exper­tinnen und Experten wurde deutlich, dass Kennt­nisse über die internen Arbeits­pro­zesse der EU-Insti­tu­tionen für erfolg­reiche Advocacy- Konzepte unumgänglich sind. Auch wichtige Instru­mente der Zusam­men­arbeit mit der EU wurden erläutert. Den zweiten Tag des Workshops füllten die beiden Freelance-Traine­rinnen Kateryna Stets­evych, Kultur­ge­nos­sen­schaft e.V., und Carolin Savchuk, Savchuk & Partner. In Seminaren zu den Themen „Fundraising“ und „Public Relations“ wurden unter anderem das Erstellen von Projekt­an­trägen sowie offizielle Kommu­ni­ka­ti­ons­formen mit deutschen Partnern behandelt. Zentrales Thema waren auch kultu­relle Unter­schiede in der Arbeit ukrai­ni­scher und deutscher Denkfa­briken, die offen disku­tiert wurden.

Der Workshop deckte den Bedarf an Expertise und Instru­menten bezüglich der Zusam­men­arbeit mit deutschen und europäi­schen Think Tanks und Insti­tu­tionen auf und zeigte gleich­zeitig, dass eine solche Zusam­men­arbeit von Vertre­te­rinnen und Vertretern ukrai­ni­scher Denkfa­briken angestrebt wird. Die Teilneh­menden des Workshops haben im Anschluss an den Workshop die Möglichkeit, ihre erwor­benen Kennt­nisse anzuwenden und im Rahmen des Projektes ein Policy Paper für eine geplante Online-Publi­ka­ti­ons­reihe einzureichen.


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