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integration 3/2012

In diesem Heft der integration wird die poten­zielle Wirksamkeit des Fiskal­paktes und natio­naler Schul­den­bremsen unter­sucht. Ferner geht es um neue Impulse für eine europäische Weltraum­po­litik basierend auf Vorschlägen der Europäi­schen Kommission. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit der Rolle von Binnen­grenz­re­gionen für das Zusam­men­wachsen in der EU mit beson­derem Augenmerk auf das deutsch-polnische Grenz­gebiet. Im Forum disku­tieren Manuel Sarrazin und Sven-Christian Kindler Möglich­keiten und Grenzen der Unions­me­thode im Gegensatz zur Gemein­schafts­me­thode zur Überwindung der Staats­schul­den­krise in Europa.


Feigenblatt oder fiskalische Zeitenwende? Zur potenziellen Wirksamkeit des Fiskalvertrags

Friedrich Heinemann, Marc-Daniel Moessinger und Steffen Osterloh

Der von 25 EU-Staaten unter­zeichnete Fiskal­vertrag definiert einen neuen Rahmen der Haushalts­po­litik in diesen Staaten. Die Reform umfasst sowohl die Einführung starker numeri­scher Fiskal­regeln auf der natio­nalen Ebene als auch Verän­de­rungen am bestehenden Stabi­litäts- und Wachs­tumspakt (SWP). Offen ist jedoch die Frage, ob die verein­barten Verän­de­rungen tatsächlich für eine Zeiten­wende in der fiska­li­schen Gover­nance der Europäi­schen Union stehen oder lediglich ein Feigen­blatt für das Fehlen einer echten Fiskal­union darstellen. Diese Analyse kommt zu einer eher günstigen Einschätzung. Während die Reformen des SWP aufgrund der bisher schlechten Erfah­rungen mit dem Pakt dessen Reputation nicht funda­mental verbessern dürften, kann die nun verein­barte Imple­men­tierung natio­naler Fiskal­regeln einen positiven Beitrag für mehr Haushalts­dis­ziplin leisten. Bisherige Unter­su­chungen hierzu zeigen, dass gut ausge­staltete numerische Fiskal­regeln einen begren­zenden Einfluss auf den Budget­saldo haben. Der Fiskalpakt ist somit durchaus als Beitrag zur Vertrau­ens­bildung an den Kapital­märkten zu werten, der einen sinnvollen Platz in einer Gesamt­stra­tegie zur Krisen­be­kämpfung einnimmt.


Neue Impulse der Europäischen Kommission für eine europäische Weltraumstrategie

Markus Hesse und Marcus Hornung

Ist von Europäi­scher Weltraum­po­litik (EWP) die Rede, wird damit meist das Zusam­men­spiel der Europäi­schen Union (EU) und der European Space Agency (ESA) beschrieben. Beide vonein­ander unabhängige Organi­sa­tionen bringen dabei ihren indivi­du­ellen Beitrag in eine EWP ein. Diese ist bis heute durch das EU-ESA-Rahmen­ab­kommen (EU-ESA-RA) von 2004 geprägt, das von einigen Akteuren aus Wissen­schaft und Praxis jedoch als unzurei­chend bezeichnet wird. Nach dem Vertrag von Lissabon ist die Europäische Union aller­dings verpflichtet, einen tragfä­higen Koope­ra­ti­ons­rahmen mit der ESA zu verab­schieden. Nun legte die Europäische Kommission 2011 eine poten­ziell wegwei­sende Mitteilung zur EWP vor, in der sie die Überar­beitung dieses Rahmen­ab­kommens vorschlägt. Die Unter­su­chung lässt den Schluss zu, dass der Status quo des Rahmen­ab­kommens zwar eine tragfähige, aber dennoch keine dauer­hafte Koope­ra­ti­ons­grundlage darstellt und die Kommission daher neue und diskus­si­ons­würdige Optionen für die EWP aufzeigt. Zusätzlich werden im vorlie­genden Artikel anhand des Fallbei­spiels Galileo Perspek­tiven beleuchtet, die eine kohärentere EWP ermög­lichen sollen.


Wirtschaftliche Kooperationen innerhalb der neuen EU-Binnengrenzregionen: Voraussetzungen und Entwicklungen entlang der deutsch-polnischen Grenze

Harald Zschiedrich

Mehr als 20 Jahre nach dem Beginn der Trans­for­ma­ti­ons­pro­zesse in den mittel­ost­eu­ro­päi­schen Ländern (MOEL) und acht Jahre nach der Osterwei­terung der EU werden in dem Artikel die Voraus­set­zungen und Barrieren für das Entstehen gemein­samer Wirtschafts­räume entlang der neuen EU-Binnen­grenzen analy­siert. Welche Rolle spielen dabei die kleinen und mittleren Unter­nehmen? Bewegen sich die Firmen auf beiden Seiten der Grenze nur als Konkur­renten oder immer mehr schon auch als Partner? Der Artikel demons­triert die kompli­zierten Ausgangs­be­din­gungen, die es zu beachten gilt bei der Erwei­terung der Koope­ration. Der Beitrag zeigt ferner die Verän­de­rungen in den Inhalten der Koope­ration zwischen den betei­ligten Unter­nehmen. Twin location; Twin factory oder Twin Call Center sind hier nur einige Schlag­wörter. Im Artikel werden zugleich die Koope­ra­ti­ons­hemm­nisse aufge­zeigt wie zum Beispiel Misstrauen, Sprach­bar­rieren, fehlende Wettbe­werbs­fä­higkeit bei den betei­ligten Firmen. Die Unter­su­chung hat deutlich gemacht, dass die räumliche Nähe allein noch keine Grundlage für erfolg­reiche Koope­ra­tionen ist.


FORUM
Brügge sehen und sterben“ – Gemein­schafts­me­thode versus Unionsmethode

Manuel Sarrazin und Sven-Christian Kindler

Es ist eine alte Faust­regel, dass in Krisen­zeiten der Handlungs­druck steigt und damit auch Bedeutung und Macht von Regie­rungen und Exeku­tiven. Auf europäi­scher Ebene haben in der Krise insbe­sondere die Staats- und Regie­rungs­chefs der Mitglied­staaten im Europäi­schen Rat die Rolle der Entschei­dungen treffenden Exekutive übernommen. Angela Merkels Rede zur Unions­me­thode in Brügge aufgreifend fragen die Autoren, ob Merkels Unions­me­thode eine Gefahr für die zukünftige Integration darstellt? Das bisherige Krisen­ma­nagement und nicht zuletzt die Abstim­mungen um den Fiskal­vertrag haben dabei bereits gezeigt, dass die Unions­me­thode weder für eine stärkere öffent­liche und formale Legiti­mation der Entschei­dungen sorgt noch hat sie sich als besonders effizient erwiesen. Sie schwächt vielmehr dieje­nigen Akteure – insbe­sondere die Parla­mente –, welche die politische Legiti­ma­ti­ons­kette bis hin zu den Bürge­rinnen und Bürgern knüpfen. Deswegen plädieren die Autoren für eine stärkere Einbe­ziehung des Europäi­schen Parla­ments und der natio­nalen Parlamente.

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ARBEITSKREIS EUROPÄISCHE INTEGRATION

Frédéric Krumbein
Innere und äußere Sicherheit als gemeinsame Aufgabe


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