Expertenworkshop Streitkräfte — Fähigkeiten und Technologie im 21. Jahrhundert: Ressortübergreifende Zusammenarbeit
Im Auftrag des Zentrums für Transformation der Bundeswehr (ZTransfBw) und in Kooperation mit der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS) führte das Institut für Europäische Politik (IEP) vom 1. bis zum 3. Juli 2008 in Berlin einen Expertenworkshop zur „Ressortübergreifenden Zusammenarbeit“ in Bezug auf verschiedene sicherheitspolitische Szenarien und mögliche Konfliktbilder der Zukunft durch.
Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit ganzheitlicher Reaktionen zur Krisenbewältigung und der Interdependenzen auf horizontaler und vertikaler Ebene setzten sich die etwa sechzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ministerien und Bundesbehörden, Militär, Wissenschaft, Politik und NGOs mit insgesamt vier vorgegebenen Konfliktbildern in parallel stattfindenden Arbeitsgruppensitzungen intensiv auseinander.
Die hypothetischen Szenarien dienten als Projektionsfläche für zukunftsoffene Überlegungen, bei denen unter Einbezug bestimmter vorgegebener Faktoren die Aufgaben und Handlungsspielräume der unterschiedlichen Akteure zueinander in Bezug gesetzt werden sollten. Die Gruppen untersuchten ausgehend von einem ganzheitlichen Verständnis Vernetzter Sicherheit die notwendigen Voraussetzungen für Konfliktmanagement und Krisenbewältigung, stellten für die Planungsphase relevante Überlegungen an, beschäftigten sich mit der Strukturierung der Durchführungsphase sowie mit Fragen, die die Nachbereitung und Evaluierung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr betreffen.
Zum Abschluss der Tagung wurden die in den Arbeitsgruppen gewonnenen Erkenntnisse in einer Plenumsveranstaltung präsentiert, an die sich eine erste Auswertung der Ergebnisse anschloss. Thematisiert und ausgiebig diskutiert wurden zwischen den Teilnehmern unter anderem die Selbstverständnisse der verschiedenen involvierten Akteure, die Schwierigkeiten bei der Erstellung eines gemeinsamen Lagebildes, die Sequenzierung der zeitlichen Übergabe von Verantwortlichkeiten sowie insgesamt die Möglichkeiten zur Synchronisation der durch unterschiedliche Träger erbrachten Leistungen. Der intensive und anregende Meinungsaustausch verdeutlichte die Breite und Komplexität des zu behandelnden Themenfeldes. Betont wurde in diesem Zusammenhang die Bedeutung von gemeinsamer Ausbildung sowie ressortübergreifender Fortbildung zur Sensibilisierung der im Themenfeld „Sicherheit“ beteiligten Akteure für die Erfordernisse Vernetzter Sicherheit sowie die Notwendigkeit nach kontinuierlichem Personalaustausch und der Durchführung gemeinsamer Koordinationsübungsserien.